Mahler Chamber Orchestra

Seit seiner Gründung im Jahr 1997 entwickelt das Mahler Chamber Orchestra (MCO) seinen charakteristischen Klang, seine unabhängige künstlerische Identität sowie seine agile und demokratische Struktur laufend weiter. Geleitet wird das MCO bis heute gemeinsam von seinen Musiker*innen und einem Management Team.

Claudio Abbado, Gründungsmentor des Orchesters, regte das Ensemble zur Entwicklung einer auf Zuhören und Kommunikation basierenden Philosophie an – sowohl auf organisatorischer als auch auf musikalischer Ebene. Diese Philosophie nennt es The Sound of Listening. Durch die transformierende Kraft des Einander-Zuhörens eröffnet sich das MCO musikalische Ausdrucksmöglichkeiten und Interpretationsspielräume, die weit über die konventionellen Erwartungen an ein Orchester hinausgehen.

Diese Herangehensweise prägt auch die Zusammenarbeit des MCO mit seinen Artistic Partners, die sich jeweils über mehrere Jahre erstreckt und sich ganz unterschiedlichen künstlerischen Themen widmet. Die Pianistinnen Mitsuko Uchida und Yuja Wang, der Geiger Pekka Kuusisto, die Dirigenten Daniel Harding (Conductor Laureate), Daniele Gatti (Artistic Advisor) sowie der 3D-Klangspezialist Henrik Oppermann/Schallgeber – sie alle inspirieren und prägen das Orchester. Daneben arbeitet das MCO auch mit weiteren prominenten Musiker*innen wie dem Komponisten George Benjamin, dem Dirigenten Andris Nelsons und der Geigerin Patricia Kopatchinskaja eng zusammen.

Das Orchester vereint unter seinen Musikern 27 verschiedene Nationalitäten und ist bisher in 40 Ländern auf fünf Kontinenten aufgetreten. Seine künstlerischen Residenzen in der New Yorker Carnegie Hall, im Londoner Southbank Centre, beim Lucerne Festival, bei der Mozartwoche in Salzburg oder dem Festival de Saint-Denis haben es zum Teil einer internationalen Gemeinschaft von Musikbegeisterten gemacht. Das MCO gastiert häufig in der Berliner Philharmonie, in der Elbphilharmonie in Hamburg, im Wiener Musikverein sowie beim Beethovenfest Bonn und absolviert regelmäßig Tourneen auf der Iberischen Halbinsel und in Asien.

Im Bereich Outreach and Education verfolgt das MCO mehrere zentrale Projekte: Im Rahmen der MCO Academy am Orchesterzentrum|NRW teilen Mitglieder des MCO in Coachings, Workshops und Probenphasen mit anschließenden Konzerten im Konzerthaus Dortmund und in den Philharmonien von Essen und Köln ihre Leidenschaft und Expertise mit der nächsten Generation von Orchestermusiker*innen. Das Programm Feel the Music eröffnet gehörlosen und schwerhörigen Kindern die Welt der Musik und ermöglicht ihnen ein umfassendes Musikerlebnis mit allen Sinnen. Das Konzertformat „Welcome Home“ schließlich lädt Schüler*innen auf eine multikulturelle Reise ein und ermutigt sie dazu, über die Frage „Wohin gehöre ich?“ nachzudenken. Ziel aller dieser Projekte ist es, das Leben unterschiedlichster Menschen durch Musik zu bereichern, und damit gesellschaftliche Inklusion zu fördern.

In Zusammenarbeit mit dem Artistic Partner for Immersive Experiences Henrik Oppermann/Schallgeber hat das MCO bisher drei Virtual-Reality-Konzerterlebnisse entwickelt. Diese immersiven Installationen mit Werken von Mozart, Mendelssohn und Charles Ives versetzen die Zuhörer*innen gleichsam in den Kreis der Aufführenden und lassen sie durch eigene Bewegung im virtuellen Raum Musik völlig neu erleben. Ab der Saison 2023/2024 begeben sich diese Installationen auf Reisen und sind unter anderem auf renommierten Veranstaltungen wie dem Beethovenfest Bonn, der Museumsnacht Dortmund und an der Princeton University zu Gast – und im März 2024 bei der Musikwoche Hitzacker.

Jeden Sommer bildet das MCO den Kern des Lucerne Festival Orchestra. Arbeitsphasen mit Conductor Laureate Daniel Harding und Artistic Advisor Daniele Gatti führen das MCO zu zahlreichen renommierten Festivals und Konzertsälen in Europa. In dieser Saison erstreckt sich die seit 2019 bestehende Partnerschaft mit Mitsuko Uchida über drei Kontinente und beinhaltet eine Residenz beim Ojai Music Festival in Kalifornien. Das erste Projekt mit der dem MCO seit langem verbundenen Yuja Wang als Artistic Partner findet im Januar 2024 mit einem stilübergreifenden, mitreißenden Programm für Klavier und Bläserorchester statt. Im März 2024 wird die Musikwoche Hitzacker erstmals unter der Leitung des MCO stattfinden, begleitet von der Geigerin Alina Ibragimova. Ihr Debüt beim MCO geben im Frühjahr 2024 die Dirigenten Maxim Emelyanychev und Sir Simon Rattle sowie der Cellist Kian Soltani.